Perle: Am Ende einer Zeit – Die geheimen Gärten I & Am Ende einer Zeit | Jörg Krüger (Dingefinder)

Der Garten liegt geschmiegt an einer Quelle unterhalb,
ich kann lauschen, was die Wasser mir murmeln, als stete Öffnung
zum Wasser des Lebens, nicht eindringlich,
und doch als ein zeitloses Mantra im Heimlichen, Heimischen,
verbunden dem Bache dem Flusse dem Strome dem Meere
dem Regen, dem taufeuchten jungen Tag.
War diese Quelle die Quelle des Ortes ebenso, der mich einlud
im Bleiben zu verweilen. Und als Geschenk nicht nur Brot und Salz,
nein, älteres Sein: der Garten; und wenn ich meine Grüße
an die Welt flüstere hinein in das mäandernde Singen,
dann trägt es meine Stimme mit hinaus, und wenn ich
einstimme in dieses Singen, dann bin auch ich
Quelle im tätigen Lauschen, so wie die Nymphen, wunderfein,
sowie die Schlange mit der Krone in der Farbe blühender Calendula,
in der Farbe der sinkenden Abendsonne, hier
lebt sie als wahre Königin, ungenannt; und wenn ich einem Gott
noch diente, dann wäre es Pan, und wenn ich einer Göttin
noch diente, dann wäre es Lilith, doch diese Königin bedarf
keines Dieners, sie wispert mit den Winden,
erklingt aus den Schreien der Falken, aus dem klaren
Gesange der Amsel, aus dem Flüstern der Quelle am Garten.

Ich will dich nicht in neue Träume einladen, nur ich selbst bin ich,
und meine Hoffnung und Bitte: Sei du ebenso du.
Ich lebe hier; und ich lebe in Waldesmitten,
und lebe im klingenden Garten, im Schatten
der falkenumwehten Türme der alten Kirche,
und im verschwiegenen Garten der Liebsten, dem anderen,
wo die Kräuter grünen, und lebe auf den Hügeln der seltsamen
Pflanzen. Die Wände meiner Wohnstatt sind aus Lehm und Stroh,
und vor dem Hause: der hohe Kirschbaum, die Hasel mit
dem dunkelroten Blattwerk, und ringsum die unermüdlich
tschilpenden schwatzenden Spatzen, und Falken brüten
unter meinem Dache, nicht gerade zur Freude der
schimpfenden Spatzen. Ich lebe gerne hier. Ich lebe gerne so.

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Musik: Verlah Wo: Klavier; Klaus der Geiger: Panflöte; Erd Ling Judith: Percussion; Susanne Bartens und Dingefinder: Gitarre. . . und die Quelle und die Vögel in Fredelsloh. Text und Sprecher: Dingefinder Jörg Krüger

Bilder und Videos vom Dingefinder außer: Regentropfen: Video by Elen Lackner from Pixabay, Schmetterling: Video by Jacqueline deZanet from Pixabay, Ringelnatter: Image by Jarkko Mänty from Pixabay, Amsel: Video by floriansmc from Pixabay, Waldesinneres: Das Bild ist von der 2017 verstorbenen Fredelsloher Künstlerin Andrea Rausch

Das Gegenstück:

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Jörg Krüger – der Dingefinder, schreibt noch viel anderes und Interessantes zum Beispiel hier: https://andersseiten.blogspot.com

Aus der Lesung „poetische Anmerkungen“ der EDITION DORETTES am 26.03.24 in der Schwartzschen Villa

Stufen – erschienen in „Maloche“ 11|2023

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Danke an meinen Bruder Bijan Boog – boogadoo.de für das Video.

Kiel – Dichter dran.

http://www.kiel-magazin.de/kultur/literatur/artikel/detail/dichter-dran-bringt-kinder-jugendliche-zur-literatur.html

Mein Lateinlehrer und Geschichtslehrer am Ernst Barlach Gymnasium, den ich in guter Erinnerung habe und der mich reich beschenkte: „Als die Römer fremde Kulturen nicht mehr integrierten, war das das Ende des römischen Reichs.“

Meine Ururgroßmutter war eine Michels

die teile ich mit Thelse, die mir nicht verziehen hat, dass ich mir ihr gegenüber als Kind eine grobe Gemeinheit erlaubt habe. Es gibt noch viele Michels in der Gegend um das Saarland, aber da oben in Oldenburg in Holstein ist der Name ausgestorben. Aber ihr Grabstein steht noch da – in Grube und der bleibt stehen. Eigentlich denke ich ja, es war ein gutes Omen, dass mich ein dänischer Sozialdemokrat mit Namen Mikkelsen auf den Namen eines Plastiktütenkönigs verheiratet hat. Er hatte doch gesagt, wir sollen reden, aber ich spreche nun mal kein Badisch. Auch wenn ich schon immer darauf wert legte, dass es Orangen und nicht Orangschen heißt und mich meine Mutter dafür auslachte. Aber da habe ich mich getäuscht, was das gute Omen betrifft. Da konnte selbst Sidsel und der Kranichberg nichts ausrichten, nicht mal Nana Mouskouri, obwohl sie so schön gesungen hat. Es tut mir übrigens heute noch leid, dass ich ihr gegenüber so verstockt war, aber ich hatte in der Schule gelernt, dass „Butterfly“ Mist sei. Ansonsten war die Schule aber für mich toll. Ich mußte nur leider weg, als ich mich gut eingwöhnt hatte. Meine Mutter hatte eben auch ein eigenes Leben.
Der Namensgeber sitzt nun auf dem Zwingberg und glaubt für die Zukunft nach ihm sei alles geregelt. Aber wir werden vorerst seinen Namen weitertragen – mal sehen, was sich noch so im Leben ergibt. Ich finde es so herrlich, dass ich niiee mit ihm verwandt war, dem Plastiktütensack, der seiner Enkeltochter nicht mal Seebühl gezeigt hat, nur Neumünster. Wir Sozialdemokraten denken anders. Der Cousin meiner Mutter ist in der CDU und hat auch so eine Künstlerin in der Familie, die er sehr liebt. Die hat aber in Kassel fertiggemacht. Ich bin leider weggerannt und habe mein schönes Günther Uecker-inspiriertes Tisch und Stühleobjekt zurückgelassen. Ich hoffe, es rostet weiter vor sich hin im Regen, aber das ist nicht gut möglich. Es ist vermutlich schon ganz aus dem Leim gegangen und eines Tages findet ein Archäologe dort einen Haufen schöner Nägel. Ich würde es gerne wiedersehen, aber wenn das alle Studierenden so machen und einfach ihre Kunst im Stich lassen, bleibt ja gar kein Platz mehr auf dem Campus. Aber ich habe es doch nicht bereut zu Professor Reidemeister nach Berlin gegangen zu sein, auch wenn ich mir mit Jutta (Kalepki) uneins über die Bebauung des weiten Feldes bin. Ein Roman übrigens, den mir meine Schwiegergroßmutter schenkte und den ich immer noch nicht gelesen habe, weil Günther Grass so ein Scheissgedicht über Israel verfaßt hat und es mir auch einfach zu dick war. Ich habe ein eigenes Leben. Ich bin aber neidisch darauf, dass der amerikanische Schrifsteller John Irving bei Günthers Beerdigung gesprochen hat und es vermutlich nicht dereinst bei meiner tut – dort in meiner Heimatstadt, die ich mit Willy teile. Aber vielleicht verfaßt John ja eine Grabrede jetzt schon für mich. Schöne Grüße an ihn, leider mußte ich unser geliebtes Semikolon durch einen Gedankenstrich ersetzen. Meine Schwester hat mir dazu geraten. Damit mich auch die Jüngeren verstehen.
Also zu dem eigenen Leben: Ich trage zwar gerne mal Second Hand, aber ein Secondhand Leben möchte ich nicht. Womit wir beim Rest der Menschheit wären. Auch die möchten Leben und keine Zuteilung. Die wollen nicht ewig drangsaliert und eingeschüchtert werden und am Ende die Erinnerung an die Bremer Stadtmusikanten herauskramen, um sich von Pfeffersäcken ein Denkmal setzen zu lassen. Hört auf aus den Schulen Schikaneanstalten zu machen, laßt die Kinder etwas lernen. Ein Aleph sollte jedes Kind kennen und auch mal ein Rind gesehen haben, von dem es stammt. Wir wollen Milch und Honig und eine Welt, die uns gefällt. Und im Sommer freue ich mich auf Helle und Niko, meine Ausländer. Liebe Grüsse übrigens in das Land in dem es jetzt Avocados und Bohnen gibt, im Orient wäscht man sich, statt Papier zu verwenden, aber eine kubanische Zigarre wäre was Feines, die könnte ich Eckehard schenken. Ja und da Wolfgang Ebenhöh mich gefragt hat, was aus meinen Blütenträumen geworden ist – schöne Grüsse, mein Flieder ist noch nicht ganz so gross, wie damals, aber wenn die Enkeltöchter soweit sind, wird schon ein Kavalier, wie er da sein. Und ja, den Michel hat mir die Lise Peters, ein liebes Adoptivkind, eine Frau mit Humor geschenkt. Auch den kleinen Nick. Ihren Mondstein aus Sri Lanka trage ich heute noch. Mit zwei Turmalinen. Dass aber Michel die Nachtmütze über die Ohren ziehen, stimmt nur bei Spitzweg, um die Kälte beim Arbeiten zu vertreiben. Und bei Veganern denen die Vitamine und das Eisen fehlt und die dann dünne Haare kriegen und sich wundern. Grüße auch an Hein Friedrich, er hat recht, wir lassen uns nicht vertreiben.
Da bin ich ganz Eigen, nicht wahr Herr Gauck.

Fortsetzung von „Der Tropf“ Teil 3, Kapitel 1

„Der Rotz hing morgens fest und war ihr eine willkommene Gelegenheit den Zeitpunkt des Schreibens hinauszuzögern. Umständlich braute sie sich einen Kaffee, hoffte auf ein Geplänkel mit ihren Freunden im Onlineforum und fügte sich schliesslich der selbstgestellten Herausforderung, …“
hier geht es zu meinem ersten Download-Angebot: https://www.die-dorettes.de/dorettes/produkt/erstes-kapitel-der-tropf-teil-3/

Beschreibung

Dieser Download bildet die Forsetzung der Lesung der Teile 1 und 2 des ersten Kapitels von „Der Tropf“ eines literarisch, lyrischen Experiments in Fortsetzung. Warnhinweis! Kann nach Aussage kritscher Rezipienten hohe Dosen Kitsch enthalten. Der Genuß erfolgt auf eigene Gefahr und ist vom Umtausch ausgeschlossen.
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Wird fortgesetzt.