Hier werden von einem Medikamentenhersteller unterirdische Klischees über Schizophrene verbreitet

Das bedeutet es also – die Diagnose Schizophrenie – Böhringer-Ingelheim? Und zu 60% behindert zu sein? Mhm. Noch mehr Klischees, als die mit denen man als Betroffene ohnehin konfrontiert ist.. Da werden dann ein paar Pillen konzipiert und alles ist gut? Nö, Ihr Lieben. Die Menschen, die das haben sind ganz unterschiedlich und manche Nebenwirkungen von Medikamenten sind eben gerade Teil dieser Probleme, denn sie schwächen den Antrieb und dämpfen Gefühle. Sie wirken sich auch kognitiv verlangsamend aus. Was Schizophrene vor allen Dingen brauchen – ist Bildung, Therapie und Philosophie und natürlich ein stabiles soziales Umfeld. Selbstverständlich ist die Kognition in einem Schub eingeschränkt, weil sich das Denken in einem infiniten Regress verfängt und viel Energie dafür verbraucht wird, endlose Gedankenschleifen zu prozessieren, bis man an der Realität nicht mehr teilhaben kann. Aber die Nebenwirkungen der Medikamente sind eben auch erheblich und es bedeutet große Kraftanstrengung der Betroffenen, ihre Auswirkungen zu minimieren. Man lebt mit ihnen als seien einem Blei-Gewichte aufgeladen – physisch, wie seelisch. Daher braucht es ein selbstkompetentes Handling der Krankheit und geeignetes geistiges Durcharbeiten der psychischen Erfordernisse, um einen Schub zu vermeiden. So können sich gesunde Lebensverhältnisse etablieren und die Medikamenteneinnahme reduzieren, vielleicht langfristig auch vermeiden.
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Genie und Wahnsinn, Schizophrenie und Genialität

Der Spiegel berichtet über Forschungsergebnisse, die nahelegen, dass die gleichen Genabschnitte, die Struktur des Denkens, Empfindens und Wahrnehmens so beeinflussen, dass sie sowohl aussergewöhnlich kreative Eingebungen und Einfälle ermöglichen, wie sie dem Grenzbereich zum Wahnsinn gestalten. Der Artikel ist interessant, allerdings bin ich davon überzeugt, dass Gene die Fähigkeit zum Denken nicht implizieren, sondern lediglich ein strukturelles Angebot machen. Die Fähigkeit zum Denken wird erlernt oder zerstört, entscheidend ist die Verarbeitung der Erfahrungen durch das Individuum. Weiterlesen